Radaufhängung für alle Fahrzeuge

Chassis für folgende Automodelle
Radaufhängung - Wissenswertes zur Technik, Verschleiß und Reparatur
Das Herz treibt unseren Körper an, aber für die Fortbewegung benötigen wir unsere Beine, ohne die ein Vorankommen nicht möglich wäre. Ein ähnliches Prinzip lässt sich auch beim Auto anwenden, wo der Motor das Herz repräsentiert und der Achsantrieb inklusive der Kupplung die Beine, die das Auto letzendlich vorantreiben.
Die Kombination aus Achsantrieb / Kupplung wird häufig auch als Antriebsstrang bezeichnet. Hierzu gehören neben Kupplung und Getriebe auch das Differential, die Führungsgelenke, die Kardanwelle, die Querlenker, die Koppelstange, die Radlager und die Stabilisatoren. Sie sind direkt mit dem Motor verbunden und dienen als Übersetzungspunkt, um dem Auto die Überwindung der Masseträgheit zu vereinfachen und über die Antriebswelle und das Achsdifferenzial das Drehmoment auf die Räder zu übertragen. Die Achsgelenke sorgen dafür, dass die Drehmomentrichtung des Motors und der Räder gleichgerichtet wird.
Mögliche Defekte und Ursachen
Einige der zum Achsantrieb und der Kupplung gehörenden Teile sind wenn man von großer mechanischer Belastung wie bei einem Unfall absieht, eigentlich "unzerstörbar" und gehen eigentlich nie kaputt. Bei anderen passiert das häufiger, weil sie beispielsweise als Puffer eingesetzt werden und oft dynamisch belastet werden. Dazu gehören:
- 1. Die Antriebswellenmanschetten - Ein Klackern oder Klopfen hinter den Rädern verrät den fortschreitenden Verschleiß der Antriebswellenmanschetten. Die Ursache ist oft eine erhöhte Belastung durch Querkräfte beim Kurven fahren. Reißen die Manschetten, schlägt die komplette Welle aus und kann katastrophale Schäden verursachen.
2. Die Querlenker und Gummis - Für die Querlenker gibt es einen einfachen Test: Während man beschleunigt wird das Lenkrad zunächst voll in eine, dann in die andere Richtung eingeschlagen. Hinkt die Lenkung dabei hinterher und das Auto braucht lange, um sich wieder auszurichten, ist ein Defekt schon fast garantiert. Die Ursachen hierfür sind vielfältig und auch gewöhnlicher Verschleiß kann nicht ausgeschlossen werden. Ein Wechsel der Gummimanschetten und manchmal sogar der gesamten Querlenker ist für die eigene Sicherheit jedoch unabdingbar.
3. Die Achsschenkel und Radlager - Läuft das Rad nicht rund und kann das Auto die Spur nicht richtig halten, weist dies auf einen Defekt der Radlager bzw. der Achsschenkel hin. Gerade bei asymmetrischen Verschleißsituationen macht sich das stark bemerkbar. Eine Berührung des Rads mit dem Bordstein während der Fahrt kann die Ursache sein, häufig ist es aber die langjährige Beanspruchung.
Alles andere - Nicht selten können Defekte am Achsantrieb / Kupplung durch Klopfgeräusche, manchmal auch durch Schleifen enttarnt werden. Das liegt daran, dass die häufige, mechanische Beanspruchung Teile verrückt und diese dann nicht mehr ordentlich zusammenpassen.
Mit kaputten Teilen zur Hauptuntersuchung
Der Antriebsstrang gehört zusammen mit der Kupplung zu den sicherheitsrelevanten Teilen des Fahrzeugs, die im Rahmen der Hauptuntersuchung nach Fehlern abgesucht werden. Ein Defekt führt zum Verlust der Betriebserlaubnis und die Plakette wird verwehrt. Führt man das Fahrzeug trotzdem durch den Straßenverkehr, gefährdet man sich und andere und riskiert hohe Strafen.
Tipps und Tricks zur Lebensdauer
Die meisten der im Zusammenhang mit dem Antriebsstrang und der Kupplung verbauten Teile halten im Normalfall relativ lange und müssen zwar regelmäßig kontrolliert, nicht aber gewechselt werden. Ein spezielles "Schonprogramm" ist nicht unbedingt notwendig, aber man kann die Lebensdauer einiger Teile durch sein Verhalten im Straßenverkehr beeinflussen:
- - Achten Sie darauf, dass sie mit den Rädern nicht an Bordsteine stoßen. Dabei entsteht eine hohe mechanische Belastung, die bei einigen Teilen sogar direkt zum Defekt führen kann.
- Wer am Berg anfährt, sollte lieber die Handbremse nutzen als die "Schleifpunktmethode" mit Hilfe der Kupplung. Zwar ist das ab und zu nicht wirklich schlimm, kann aber die Lebensdauer verringern.
- Mit hoher Geschwindigkeit durch Kurven fahren kann Spaß machen, stellt aber eine hohe Belastung für alle Fahrzeugteile dar. Wer vor Kurven abbremst minimiert nicht nur das Risiko für Unfälle, sondern schont auch sein Fahrzeug insgesamt.
- Die meisten der zum Antriebsstrang gehörenden Teile sind mit sogenannten "Langzeitfetten" versehen, die eine lange Zeit für eine ordentliche Schmierung sorgen. Ein regelmäßiger, kurzer Blick, ob diese auch noch ausreicht, kann aber nicht schaden, denn sollte die Schmierung einmal komplett abreißen sind Schäden vorprogrammiert. Das Abschmieren kann eine Werkstatt übernehmen, prinzipiell ist aber nichts dagegen einzuwenden, wenn sich auch Laien hieran wagen.